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Seminar: 09-30-P1-30A / 09-30-P2-33A / 09-30-PS-22S Kannibalische Metaphysiken: Elemente einer post-strukturalen Anthropologie - Details

Seminar: 09-30-P1-30A / 09-30-P2-33A / 09-30-PS-22S Kannibalische Metaphysiken: Elemente einer post-strukturalen Anthropologie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-30-P1-30A / 09-30-P2-33A / 09-30-PS-22S Kannibalische Metaphysiken: Elemente einer post-strukturalen Anthropologie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-30-P1-30A / 09-30-P2-33A / 09-30-PS-22S
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 24
Heimat-Einrichtung Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 25.04.2025 14:00 - 18:00, Ort: SFG 1040
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein
Veranstaltung für ältere Erwachsene Ja

Räume und Zeiten

SFG 1040
Freitag, 25.04.2025 14:00 - 18:00
Freitag, 04.07.2025 14:00 - 20:00
Samstag, 05.07.2025 12:00 - 18:00
SFG 1080
Freitag, 27.06.2025 14:00 - 20:00
SFG 1030
Samstag, 28.06.2025 12:00 - 18:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

'Kannibalische Metaphysiken' ist der Versuch des brasilianischen Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro, die Welt der indigenen Gruppen Südamerikas der westlichen Philosophie gegenüberzustellen. Diese Metaphysiken sind kannibalisch, nicht nur, weil sie von Kannibalen stammen, sondern auch, weil ihr Verhältnis zur westlichen Metaphysik ein kannibalisches ist: sie fressen westliche Philosophen auf, um selber Philosophie zu werden. 'Werden', das bezeichnet hier im deleuzeschen Sinn einen Prozess, der in der Differenz zwischen zwei Polen wirkt (hier: westlicher und indigener Metaphysik), und sich damit der Identifikation sowohl mit dem einen wie dem anderen verwehrt. Weder ganz 'kannibalisches Cogito', noch ganz europäische Philosophie, sollen die kannibalischen Metaphysiken zwischen zwei Denkformen stehen, die als 'radikal verschieden' vorgestellt werden, um eine Möglichkeit abzustecken, sie auf eine Stufe zu stellen, ohne die eine zur anderen zu machen: Kannibalen denken, indem man philosophisch frisst, und (metaphysisch) Philosophen fressen, indem man kannibalisch denkt. Diese Äquivokation zwischen Philosophie und Kannibalismus stellt also beide als Denkformen vor, um ein nicht zuletzt politisches Ziel zu erreichen: dem aus der Philosophie und der Anthropologie traditionell ausgeschlossenen indigenen Denken zu vollem Recht zu verhelfen, ohne es als bloß eine weitere Form von Philosophie ihr gleichzumachen - und damit möglicherweise auch unserer Denkform zu einer Revolution verhelfen, die sich nicht auf Denken beschränkt.
Im Seminar werden wir versuchen, uns diesem Denken/Fressen der Differenz zwischen philosophischem und kannibalischem Cogito anzunähern. Dafür werden wir neben Viveiros de Castros Buch ausgewählte Texte der amazonischen Anthropologie und europäischen Philosophie lesen, die uns als empirische und philosophische Grundlagen zum Verständnis der 'kannibalischen Metaphysiken' dienen werden.

Literatur:
Zuerst erschienen auf Französisch als: Viveiros de Castro, Eduardo: (Übers. Oiara Bonilla) Métaphysiques Cannibales. Lignes d'anthropologie post-structurale, Paris: Presses Universitaires de France, 2009
Deutsche Ausgabe: Viveiros de Castro, Eduardo: (Übers. Theresa Mentrup) Kannibalische Metaphysiken. Elemente einer post-strukturalen Anthropologie, Leipzig: Merve Verlag, 2019.+

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.