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Seminar: 10-M79-B1-02 Literatur zwischen Muße und Müßiggang - Details

Seminar: 10-M79-B1-02 Literatur zwischen Muße und Müßiggang - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 10-M79-B1-02 Literatur zwischen Muße und Müßiggang
Untertitel
Veranstaltungsnummer 10-M79-B1-02
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 08.04.2025 16:15 - 17:45, Ort: GW2 B1400 NUR Mo. + Di.
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein
Veranstaltung für ältere Erwachsene Ja

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Lange Zeit galt Muße als Bedingung für literarische Produktion. Verstanden als frei verfügbare Zeit, abseits notwendiger Geschäfte, und als selbstbestimmte Tätigkeit, ist sie bis heute positiv konnotiert (und wird meistens vermisst). Der Müßiggang dagegen, bekanntlich aller Laster Anfang, ist so etwas wie der negative Zwilling der Muße, ein potentiell gefährliches Nichtstun. Einer Überlegung Walter Benjamins zufolge ändert sich die Differenzierung von Muße und Müßiggang in Bezug auf die Literatur im 18. und 19. Jahrhundert grundlegend: „In der feudalen Gesellschaft ist die Muße des Dichters ein anerkanntes Privileg. Erst in der bürgerlichen wird der Dichter zum Müßiggänger.“ (Passagen-Werk, Gesammelte Schriften Bd. V, S. 964).
Diese Überlegung soll im Seminar zum Anlass genommen werden, literarische Entwürfe von Muße und Müßiggang und ihre Verquickung von poetologischen, soziokulturellen und politischen Aspekten seit dem 18. Jahrhundert zu betrachten. Es geht also nicht nur um die Bedingungen des Schreibens, sondern auch um Fragen des eventuell kritischen Potentials einer Literatur der Muße und des Müßiggangs – bis hin zur Proklamation eines „Rechts auf Faulheit“ (P. Lafargue). Neben theoretischen Entwürfen und einschlägigen Textzusammenhängen (wie dem Schlaraffenland oder der Idylle) werden wir uns literarische Texte v.a. des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ansehen (u.a. J.E. Schlegels Der geschäfftige Müßiggänger, aus J.J. Rousseaus Träumereien eines einsamen Spaziergängers, Fr. Schlegels Idylle über den Müßiggang, G. Büchners Leonce und Lena), mit Ausblicken ins 20. und 21. Jahrhundert.
Ich werde zu Beginn eine Auswahl an Texten und Diskurskomplexen vorstellen, die aber Möglichkeiten für die Teilnehmenden bieten soll, den Seminarplan mitzugestalten. Bei Interesse und Ideen können Sie sich gerne im Vorfeld bei mir melden.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.