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Seminar: 09-M52-04-26 Moral und Politik - Details

Seminar: 09-M52-04-26 Moral und Politik - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-M52-04-26 Moral und Politik
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-M52-04-26
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
Heimat-Einrichtung Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 10.04.2025 10:00 - 12:00, Ort: GW1 A1260
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein

Räume und Zeiten

GW1 A1260
Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Nach Machiavelli muss es dem Fürsten aus Gründen der Staatsräson erlaubt sein, die Regeln der hergebrachten Moral zu verletzen (am besten ist es allerdings, wenn er dem Volk als tugendhafte Person erscheint). Moral müsse es im privaten Bereich der Bürger geben, aber im Bereich des Politischen sorge sie für Instabilität. Grundsätze politischen Handelns können nach Machiavelli nicht aus moralischen Grundsätzen abgeleitet werden, Politik ist daher von der Moral zu trennen. Aber warum soll der Fürst dann als tugendhaft erscheinen? Muss sein Handeln nicht nur legal sein, sondern auch legitimiert werden können? Und was könnte das anderes heißen, als es beliebigen Personen unter seiner Herrschaft gegenüber (also moralisch) zu begründen? Kant meint, dass ein Fürst nichts über sein Volk beschließen könne, was dieses nicht auch über sich selbst beschließen kann, d.h. worin es einstimmen kann – sprich: die Politik ist nicht durch die Moral festgelegt, aber diese setzt ihr einen Rahmen (z.B. i.S. des Völkerrechts und der Menschenrechte). Aber: Darf Moral auch mehr als den Rahmen der Politik abgeben, d.h. politische Direktiven setzen, wie dies Formen des politischen Moralismus fordern (etwa i.S. eines ökologischen Imperativs, der dann ggf. auch die Demokratie außer Kraft setzen muss)?
Im Seminar werden wir uns mit gegenläufigen Positionen zu dem Spannungsverhältnis von Politik und Moral befassen. Einige (vorläufige) Themen und Stichwörter sind: politischer Moralismus, politische Moral und moralische Politik (Trennung oder Verschmelzung von Politik und Moral?), Individual- und Institutionenethik, Verantwortungs- und Gesinnungsethik, das Verhältnis von Legalität und Legitimität (Kann Legalität Legitimität stiften? – d.h. auch, die Frage, ob Legitimität auch anders als moralisch zustande kommen kann und ob Legitimität mit Begründbarkeit zusammenfällt), die Frage nach der Pluralität der (Wurzeln der) Ethik und dem Bezug der Politik auf nur einige von ihnen (z.B. Reziprozität und Institutionenethik), die Frage nach dem Verhältnis von Demokratie und Meritokratie (d.h. nach den Auslesemechanismen der Politik unter Verhältnissen der Demokratie). Eine vorläufige Literaturliste umfasst Autoren wie Aristoteles, Hobbes, Machiavelli, Kant, Weber, Schmitt, Gehlen, Bockenförde, Lübbe, Rawls, Habermas, Sandel u.a.

Literatur (Auswahl)

Voraussetzungen
Spezielle Vorkenntnisse der politischen Philosophie sind nicht notwendig, aber Grundkenntnisse der praktischen Philosophie. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, auch einmal etwas nachzuschlagen, gründliche, ggf. auch mehrfache Lektüre, regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme am Seminar, was Teilnahme an der Seminardiskussion, die Übernahme der Gestaltung einer Sitzung, eines Referates, die Vorbereitung von Fragen zur Erschließung des Textes o.ä. einschließt.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.