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Seminar: 09-50-GS-1 Kulturen vergleichen – USA / Deutschland - Details

Seminar: 09-50-GS-1 Kulturen vergleichen – USA / Deutschland - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-50-GS-1 Kulturen vergleichen – USA / Deutschland
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-50-GS-1
Semester WiSe 2025/2026
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 14
Heimat-Einrichtung Kulturwissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 10.12.2025 16:00 - 18:00, Ort: SuUB 4320 (Studio II Medienraum )
Art/Form Beruf
Englischsprachige Veranstaltung Nein

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Diese Veranstaltung kann nicht online belegt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Es werden wichtige Stationen in der mehr als 300-jährigen Geschichte deutsch-amerikanischer Beziehungen rekonstruiert, um der Frage nachzugehen, in welcher Weise die beiden Kulturen einander wechselseitig beeinflusst haben und wo sie heute stehen.

Zunächst geht es um die deutsche Einwanderung nach Amerika, die in der allgemeinen Wahrnehmung deutlich unterschätzt wird. Noch im Zensus von 1980 gaben mehr als ein Viertel aller Amerikaner an, (unter anderem) deutsche Vorfahren zu haben. Die Deutschen stellten neben den Briten lange Zeit die größte Einwanderergruppe in den USA, die sogar ‚Parallelgesellschaften‘ gebildet hatte, heute jedoch völlig assimiliert ist; die besondere(n) Geschichte(n) deutscher Immigration sind nahezu vergessen.
Im zweiten Block wird das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene, widersprüchliche Bild von Amerika als Motor der Moderne und Sinnbild des Kapitalismus nachgezeichnet, mit allen Reaktionen darauf. Es wird sich zeigen, inwiefern Amerika seit je als das ‚Andere‘, als Gegenentwurf zur europäischen Kultur und Gesellschaft gesehen wurde – als Vorbild und Konkurrent, Mythos und Studienobjekt, Ziel von Wünschen und Träumen, aber auch von Angriffen und Ängsten. Wir untersuchen, wie sich die deutsche, später europäische Identität in Anlehnung an und in Abgrenzung von der amerikanischen entwickelt hat.
Im dritten Block wird der ‚Kulturtransfer‘ der amerikanischen Popkultur (vor allem Rockmusik) in die alte Bundesrepublik nach 1945 kritisch gewürdigt. Viele Kritikpunkte an der amerikanischen Kultur (wie ‚Verflachung‘ oder Geldfixiertheit) scheinen in dieser Zeit entstanden und noch heute virulent zu sein; einige sind jedoch tatsächlich 100-150 Jahre alt.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen, können wir im vierten Block aktuelle kulturelle ‚Verstimmungen‘ und Stereotype fundierter analysieren und heutige Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede in gesellschaftlichen Haltungen besser einordnen. Wir werfen auch einen kleine Blick auf die aktuelle Situation der Trump-Administration und unser Verhältnis zu ihr.

Anforderungen und Formalia:
Das Seminar wird mit Studenten der Uni Bremen und des Dickinson College (Pennsylvania, USA) besetzt. Die Unterrichtssprache ist Deutsch; Englischkenntnisse sind jedoch nötig. Die Note errechnet sich aus der Beteiligung an Seminar¬diskussionen (20%), einem Referat (35%) und einer Heimklausur von ca. 10 Seiten (45%), die zum Ende der Vorlesungszeit abgegeben wird. Es werden Filmabende und eine Tagesexkursion angeboten. Es können 6 ECTS-Punkte oder 3 (ohne Klausur) erworben werden.

Themenblöcke:

I. Deutsche Immigration nach Amerika ab 1683, besonders im 19. Jh.
- Inkl. Pennsylvania Dutch und
- Auswanderung über Bremen (Exkursion zum „Auswandererhaus“ in Bremerhaven)
II. Das janusköpfige Amerika als Sinnbild der Moderne
- USA als Sinnbild von Industrialisierung, Kapitalismus, technischem Fortschritt, Kulturverfall, Freiheit, Wunderland, „jugendliche Nation“ usw.
- Problematik der Begriffe „Amerikanismus“ und „Antiamerikanismus“, „Kultur“ vs. „Zivilisation“
- Das Amerikabild in der Weimarer Republik und im Drittem Reich
III. Die USA als Befreier und Besatzer in (West-)Deutschland nach 1945
- Elvis, Jeans und Coca Cola: (Pop-)Kulturelle amerikanische Einflüsse in den 50er- und 60er-Jahren
- Paradigma der „Amerikanisierung“ („von oben“ oder „von unten“), vs. „Westernization“
- Ambivalentes Amerikabild der 68er-Bewegung
IV. Das deutsch-amerikanische Verhältnis heute
- Der 11. September, der Irakkrieg, Barack Obama, Joe Biden
- Die zweite Trump-Administration und Deutschland


Literatur (Auswahl: Sammelbände)

Becker, Frank: Mythos USA. „Amerikanisierung“ in Deutschland seit 1900. Frankfurt a.M.; New York 2006.
Mauch, Christoph; Patel, Kiran Klaus: Wettlauf um die Moderne. Die USA und Deutschland 1890 bis heute. München 2008.
Trommler, Frank (Hg.): Amerika und die Deutschen. Bestandsaufnahme einer 300jährigen Geschichte. Opladen 1986.
Trommler, Frank; Shore, Elliott (Hg.): Deutsch-Amerikanische Begegnungen. Konflikt und Kooperation im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart, München 2001.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.