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Seminar: 09-74-M8910-4 Das Werk Fanons und seine Bedeutung für u.a. die dekoloniale politische Bildung - Details

Seminar: 09-74-M8910-4 Das Werk Fanons und seine Bedeutung für u.a. die dekoloniale politische Bildung - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-74-M8910-4 Das Werk Fanons und seine Bedeutung für u.a. die dekoloniale politische Bildung
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-74-M8910-4
Semester WiSe 2025/2026
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Kulturwissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 10.12.2025 12:00 - 14:00, Ort: SFG 1080
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein

Räume und Zeiten

SFG 1080
Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden wäre. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubiläumsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Veröffentlichungen niederschlägt. Diese und frühere Würdigungen drängen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine „vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angenähert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verständnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanstöße? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie äußert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ähnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verständnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus geprägt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stieß. Im zweiten Schritt nähern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Phänomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarität herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (persönlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt maßgeblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im außerakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ansätze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualität, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexität Fanons Werk erkennen und dessen Aktualität erschließen.

Leistungsanforderungen: Referat und wöchentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.