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Seminar: 09-30-B3-33B / 09-30-T1-36A Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen - Details

Seminar: 09-30-B3-33B / 09-30-T1-36A Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-30-B3-33B / 09-30-T1-36A Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-30-B3-33B / 09-30-T1-36A
Semester SoSe 2026
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
Heimat-Einrichtung Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 08.04.2026 16:00 - 18:00
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein
Veranstaltung für ältere Erwachsene Ja

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Man kann die Wissenschaftstheorie einteilen in die vor Kuhn und die nach Kuhn – Kuhn ver-ändert das Bild der Wissenschaft radikal. Traditionell wird unterstellt, dass Wissenschaft rea-listisch sei (also die Welt wahrheitsgemäß abbilden soll), dass sie rational sei i.d.S., dass sie bloße Meinungen sukzessive eliminiere, Glauben durch Wissen ersetze, dass sie dabei auf Be-obachtung und Experiment als Quellen der empirischen Erkenntnis setze. Dabei wird strikt zwischen den sozialen, psychologischen und sonstigen Umständen wissenschaftlicher Entde-ckungen, ihrer Genese einerseits, und ihrer Geltung andererseits unterschieden. Letztere folge aufgrund der deduktiven Struktur wissenschaftlicher Theorien der Logik der Verifikation und Falsifikation, wobei immer größere Wissensbestände angehäuft werden.
Im Seminar werden wir Kuhns Hauptwerk „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ von 1962 besprechen, in dem gezeigt wird, dass das traditionelle Bild von Wissenschaft die faktische Entwicklung der Wissenschaften, wie sie sich in der Wissenschaftsgeschichte dar-stellt, nicht erfassen kann – ja, dass es gegenüber der Geschichte der Wissenschaften sogar blind sein muss. Kuhn beschreibt die Wissenschaft als dynamisches Geschehen, in dem die „normale Wissenschaft“, die einem Rätsellösen gleicht, von wissenschaftlichen Revolutionen (Paradigmenwechseln) unterbrochen wird und verwirft dabei das Bild der Wissenschaft als stetige Anhäufung von immer mehr Wissen über die Gegenstände der Wissenschaften. Kuhn beschreibt das Verhältnis von Beobachtung, Beobachtungsaussage und Theorie neu, wobei insbesondere das Verhältnis von Beobachtung und Beobachtungsaussage problematisiert wird. Setzt man konkurrierende Theorien voraus, dann gibt es dabei eine Lücke, die nur durch Interpretation der Beobachtung im Lichte einer der Theorien geschlossen werden kann. Erst dann kann die Logik von Verifikation und Falsifikation überhaupt greifen, sofern deren Ge-genstand eben Aussagen, nicht Beobachtungen sind. Nach Kuhn stellen sich solche Interpreta-tionsprobleme im Falle der „Normalwissenschaft“ unter einem Paradigma gewöhnlich nicht, sie zeigen vielmehr Anomalien an, die dann zu wissenschaftlichen Revolutionen führen kön-nen. Damit stellen sich auch Fragen neu, wie die nach dem Verhältnis von Geltung und Gene-se wissenschaftlicher Aussagen. Kuhn erläutert diese Interpretationsleistungen unter Bezug auf soziologische und (sozial)-psychologische Kategorien, was ihm den Vorwurf eingebracht hat, die Rationalität des Unternehmens Wissenschaft generell in Frage zu stellen. Wir werden im Seminar auch über diese u.a. Kritiken an Kuhns Konzeption sprechen.

Für die Teilnahme werden keine speziellen naturwissenschaftlichen oder mathematischen Kenntnisse vorausgesetzt, die über das hinausgehen, was man in der Schule lernt. Unverhan-delbare Teilnahmevoraussetzung ist aber regelmäßige, gründliche Lektüre der Seminarliteratur und die Beteiligung an der Seminardiskussion sowie die Bereitschaft zur Übernahme von Re-feraten oder zur Übernahme der Gestaltung einer Sitzung.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.