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Seminar: 08-28-HIS-7.2 Transmissionaries: Radio Liberty and the Impact of National Movements - Details

Seminar: 08-28-HIS-7.2 Transmissionaries: Radio Liberty and the Impact of National Movements - Details

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General information

Course name Seminar: 08-28-HIS-7.2 Transmissionaries: Radio Liberty and the Impact of National Movements
Subtitle
Course number 08-28-HIS-7.2
Semester SoSe 2025
Current number of participants 15
expected number of participants 10
Home institute Geschichte
Courses type Seminar in category Teaching
Next date Friday, 27.06.2025 10:00 - 12:00, Room: OEG 3790
Type/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein
Veranstaltung für ältere Erwachsene Yes
ECTS points 12 (HIS 7.2); 6 (HIS 8.2)

Rooms and times

OEG 3790
Friday, 27.06.2025 10:00 - 12:00
Monday, 06.10.2025 - Friday, 10.10.2025 10:00 - 13:00
Monday, 27.10.2025 - Sunday, 02.11.2025 10:00 - 18:00

Module assignments

Comment/Description

Fr 27.06., 10-12 Uhr
Mo 06.10. – Fr 10.10., 10-13 Uhr
Mo 27.10. – So 02.11., 10-18 Uhr

Auch in diesem Jahr findet, nunmehr zum dritten Mal in Folge, das Austauschseminar mit der Jurij-Fedkowytsch-Nationaluniversität in Tscherniwzi (Ukraine) statt. Die Teilnehmenden haben dabei die besondere Gelegenheit, mehr über Zeitgeschichte und Gesellschaft zu erfahren und - vor allem - andere Studierende aus der Ukraine kennenzulernen! Im Herbst wird eine Gruppe aus Tscherniwzi in Bremen zu Gast sein, mit der wir gemeinsam zur Geschichte des Radios im Kalten Krieg forschen und diskutieren werden. Dabei werden die Studierenden das Archiv der Forschungsstelle Osteuropa und Archivarbeit im Allgemeinen kennen lernen und somit voll in die Praxis einsteigen. Natürlich wollen wir außerdem den ukrainischen Gästen Bremen zeigen und es wird viel Raum für Exkursionen und Austausch geben.
Ein erstes Kennenlernen findet bereits in einer kurzen (und verbindlichen!) Sitzung am 27. Juni (10-12 Uhr) statt. Die Veranstaltung besteht aber in erster Linie aus zwei Blockseminaren: Im Block 1 (vom 6.10. – 10.10., 10-13 Uhr) erarbeiten wir uns die inhaltlichen Grundlagen des Seminars (siehe unten). Block 2 (27.10. – 31.10., ganztägig) verbringen wir dann zusammen mit der ukrainischen Gruppe. Während der Austauschwoche werden wir uns vormittags der Archivarbeit widmen. Nachmittags stehen verschiedene Exkursionen und die Teilnahme an Veranstaltungen des globale°- Festivals für grenzüberschreitende Literatur auf dem Programm.
Mit Beginn des Kalten Krieges und der ihm zugrunde liegenden Systemkonfrontation stellte sich auch die Frage der „ideologischen Integration“ (Florian Zollmann): Die konkurrierenden Supermächte investierten enorme Mittel in einen Medienapparat, der durch ein reichhaltiges Nachrichten- und Unterhaltungsangebot die Gegenseite in Frage stellen sollte. Aus diesen Bemühungen entstanden die beiden Stationen Radio Free Europe und Radio Liberty, die, getragen von US-amerikanischen Institutionen wie der CIA, nach Ost(mittel)europa sendeten, mit dem erklärten Ziel, so der Demokratie und der Freiheit zum Sieg zu verhelfen. Die Arbeit der Redaktionen mit Sitz in München wäre ohne die Unterstützung zahlreicher Migrant*innen aus den sozialistischen Staaten unmöglich gewesen. Sie hatten die notwendige fachliche Expertise, die Sprachkenntnisse, die Kontakte und mitunter auch einen hohen Bekanntheitsgrad in den Herkunftsländern, ohne die die Erstellung einer nennenswerten kritischen Alternative zu den Staatsmedien des Ostblocks unmöglich gewesen wäre. Die Kooperation unterschiedlichster Akteur*innen unter dem Banner des Anti-Kommunismus – von ukrainischen Nationalbewegungen über nationalkonservative russische Gruppen bis zu Aktivist*innen aus dem Kaukasus und Zentralasien – verlief dabei mitnichten immer harmonisch. Die amerikanische Direktion hatte im Grunde permanent mit der Befriedung von Konflikten zwischen den Redaktionen und Einzelpersonen und ihren konkurrierenden Agenden zu tun. Stellenweise fehlte ihnen dabei aber schlicht die sprachliche Kompetenz, die genauen Inhalte der Sendungen wirksam zu überprüfen.
In diesem Seminar soll der Blick auf diese Propagandageschichte des Kalten Krieges gerichtet und dabei die Frage nach dem Eigensinn der Redakteur*innen gestellt werden. Die Bestände des Archivs der Forschungsstelle Osteuropa bieten dafür einen hervorragenden Ausgangspunkt: insbesondere der Nachlass des ukrainischen Schriftstellers und Literaturtheoretikers Ihor Katschurowskij (1918-2013), der seit den späten 1960er Jahren in der ukrainischen Redaktion von Radio Liberty arbeitete, gibt Einblicke in das Innenleben der Station und der kompetitiven Kooperation unterschiedlichster Akteursgruppen. Davon ausgehend bietet der internationale Rahmen des Seminars die einmalige Chance gemeinsam unseren Begriff von Propaganda zu diskutieren und dessen aktuelle Relevanz in Zeiten von „Fake News“, hybrider Kriegsführung, und einer dezentralisierten Medienlandschaft zu reflektieren.

Registration mode

After enrolment, participants will manually be selected.

Potential participants are given additional information before enroling to the course.