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Seminar: 10-M79-B1-03 Literatur und Ökonomie von Novalis und Goethe bis zu Katrin Röggla - Details

Seminar: 10-M79-B1-03 Literatur und Ökonomie von Novalis und Goethe bis zu Katrin Röggla - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 10-M79-B1-03 Literatur und Ökonomie von Novalis und Goethe bis zu Katrin Röggla
Untertitel
Veranstaltungsnummer 10-M79-B1-03
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 10.04.2025 12:15 - 13:45, Ort: SFG 1010
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein

Räume und Zeiten

SFG 1010
Donnerstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

In einem Gespräch über Shakespeares „Hamlet“ und seine Neuinterpretation des Stückes in „Ham-letmaschine“ (1977) mit Alexander Kluge bezeichnet Heiner Müller einen Werbeslogan einer Bank als einen „Kristallbegriff“, einen Begriff, der mit der Schärfe der Dramensprache, die Probleme auf einen Begriff bringt. Der Slogan lautet: „aus Ideen werden Märkte“. Müller liest ihn als eine Beschreibung des Verhältnisses von Kultur und Ökonomie. Die Welt der Ideen, sei es in der Philosophie, sei es in der Kunst wird von einer auf Zugewinn und auf Spekulation ausgerichteten Denkweise abgelöst. Müller formuliert dies als Diagnose seiner Gegenwart kurz vor der Jahrtausendwende. Wie reagiert die Literatur auf diesen Wechsel der Rolle und der Kompetenzen in der Gegenwart und in der Vergangenheit? Diese Fragestellung soll im Mittelpunkt der Seminararbeit an einer literarischen Reihe von Texten stehen. Der literarturgeschichtliche Durchgang beginnt an dem Punkt um 1800, an dem sich das Wirtschaftssystem in Richtung auf die moderne Ökonomie verändert und springt dann in die Gegenwartsliteratur voran.
Auf der Basis der kulturwissenschaftlichen Modelle des kulturellen Wissens und der Intertextualität (Nünning / Neumann; Baßler) soll in einem ersten Schritt die Relation der Literatur zu Themen der Ökonomie untersucht werden. Im Vordergrund der Seminararbeit sollen literarische Strategien der Be- und Verarbeitung der Bilder stehen, die die Gesellschaft in ihrer Kommunikation und ihren Kommuni-kationsmedien von der Ökonomie entwirft. Im Hintergrund stehen dabei Analysen, die die Immanenz (Vogl), das Scheitern der Intellektuellen (Müller) den Sprachverlust (Jirgl) und das Schwinden der Handlungsautonomie (Jelinek / Röggla) als Merkmale der Gesellschaft im Zeichen der Ökonomie wahrnehmen. Zurückgegriffen werden soll auf eine Reihe der in den letzten Jahren erschienen literarischen Texte zum Thema, dabei ist die Textauswahl durch unterschiedliche Perspektiven auf den Gegenstand und die Heterogenität der literarischen Verfahren geprägt.
In einem ersten Arbeitsfeld sollen die literarischen Texte diskutiert werden, die sich um 1800 mit der Veränderung von Zeichensystemen und ökonomischen und lebensweltlichen Strukturen auseinandersetzen. Novalis widmet sich besonders der Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt, Goethe den Folgen der Ökonomie für Menschen und Umwelt und Tieck den Auswirkungen auf die Kunst. Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt soll auf der Gegenwart liegen. Auf dieser Grundlage sollen u.a. Heiner Müllers: Germania 3, Elfride Jelineks: Die Kontrakte des Kaufmanns, Reinhard Jirgls: Abtrünnig, Kathrin Rögglas: Wir schlafen nicht, Rainald Goetz: Johann Holtrup untersucht werden.
Ziel des Seminars ist es, sowohl die Fähigkeit zur Anwendung kulturwissenschaftlicher Theorien zu vermitteln, als auch einen fundierten Überblick über einen Teil der Literaturgeschichte, über die einzelnen die literarischen Texte sowie einen Einblick in deren Interaktion mit kulturellem Wissen zu einem bestimmten Themenkreis zu ermöglichen.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.