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Seminar: 10-GER-MA-B1-4 „Aber das Gedicht spricht ja" - Erinnerungskultur und Textualität bei Paul Celan - Details

Seminar: 10-GER-MA-B1-4 „Aber das Gedicht spricht ja" - Erinnerungskultur und Textualität bei Paul Celan - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 10-GER-MA-B1-4 „Aber das Gedicht spricht ja" - Erinnerungskultur und Textualität bei Paul Celan
Untertitel
Veranstaltungsnummer 10-GER-MA-B1-4
Semester WiSe 2025/2026
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 30
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Donnerstag, 11.12.2025 12:15 - 13:45, Ort: NW2 C0300 (Hörsaal 2)
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Paul Celan (1920-1970) hat sich in seiner Lyrik intensiv mit der Verarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus und mit totalitären Strukturen seiner Gegenwart beschäftigt. Die größte Be-kanntheit hat wohl sein Gedicht „Die Todesfuge“ erreicht. Seine in der Nachkriegszeit bis in die spä-ten 1960er Jahre hinein entstandene Lyrik gehört zu den zentralen Texten der deutschsprachigen Erinnerungsliteratur. Celans Lyrik ist in der Vergangenheit u.a. mit Blick auf seine Biographie und mit Blick auf die besondere Rolle, die die Sprache darin spielt, diskutiert worden. Im Seminar sollen hin-gegen besonders die Aspekte der Textualität im Mittelpunkt der Interpretationen zentraler Gedichte stehen. Celan hat in seiner Rede "Der Meridian" formuliert: „Aber das Gedicht spricht ja!“ Eine Mög-lichkeit, diese Aussage zu verstehen, besteht darin das Gedicht als Instanz des Sprechens aufzu-fassen. Kann man den literarischen Text und seine besonderen Dimensionen und Möglichkeiten als einen solchen Ort des Sprechens auffassen? Auf der Ebene des Textes wirken verschiedene gestal-terische und inhaltliche Mittel der Gedichte zusammen. Dieses Zusammenwirken nutzt Celans Lyrik für besondere Sprechsituationen, Darstellungsmöglichkeiten und Effekte, die wiederum zurück auf die Interpretation wirken können. Diese Aspekte soll das Seminar in den Vordergrund seiner Arbeit stellen.

In einem ersten Arbeitsfeld werden an konkreten Beispielen die texttheoretischen Fragen erar-beitet und wesentliche Bezugsfelder für Celans Dichtung sondiert, dazu gehören auch Celans Äuße-rungen zu seiner Dichtung, besonders in "Der Meridian". In einem zweiten Schritt sollen ausgewählte Gedichte auf der Grundlage der Forschung und mit einem Schwerpunkt auf der Frage nach der Rol-le der Textualität sowie des lyrischen Sprechens diskutiert werden. Die Gedichte sind so ausgewählt, daß historisch wie thematisch ein Querschnitt durch das Werk möglich wird. Zu diskutieren sind da-bei z.B. spezielle textuelle Konstellationen wie der Liedcharakter der "Todesfuge", die Relation der "Engführung" zu Filmbildern und intertextuelle Perspektiven z.B. in "Schibboleth", ferner die Frage nach dem Kontext im Verhältnis zu eigenen Intervention des Gedichts in "Du liegst".
Die Leitfrage des Seminars zielt dabei auf die Auseinandersetzungen mit den textuellen Be-wegungen der Lyrik Celans. Gelingt es ihnen, eine eigene Instanz des Sprechens zu etablieren? Wovon nimmt sie Abstand, worauf zielt sie ab? Wieweit bleibt sie im Text befangen? Auf welche Weise gelingt es ihr, sich mit der außerliterarischen Wirklichkeit in Beziehung zu setzen? Welche Konsequenzen sind zu ziehen, wenn Erinnerungsarbeit, Trauerarbeit oder eine ethische Positionie-rung von einem literarischen Text und nicht von einem lyrischen Ich geleistet wird?

Literatur zum Einlesen: Paul Celan: Die Gedichte. Kommentierte Gesamtausgabe, hg.v. Barbara Wiedemann, Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 2005, EAN: 9783518456651.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.