e-Learning Support
Seminar: 09-M52-02-24-04-29-06-14 Unparteilichkeit und Parteilichkeit in Ethik und politischer Philosophie - Details

Seminar: 09-M52-02-24-04-29-06-14 Unparteilichkeit und Parteilichkeit in Ethik und politischer Philosophie - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-M52-02-24-04-29-06-14 Unparteilichkeit und Parteilichkeit in Ethik und politischer Philosophie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-M52-02-24-04-29-06-14
Semester WiSe 2025/2026
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
Heimat-Einrichtung Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Vorbesprechung Freitag, 07.11.2025 16:30 - 18:00
Nächster Termin Donnerstag, 05.02.2026 09:00 - 17:00, Ort: SFG 2020
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein
Veranstaltung für ältere Erwachsene Ja

Räume und Zeiten

(via Zoom)
Freitag, 07.11.2025 16:30 - 18:00
SFG 2020
Donnerstag, 05.02.2026 - Freitag, 06.02.2026 09:00 - 17:00
IW3 0330
Donnerstag, 19.02.2026 - Freitag, 20.02.2026 09:00 - 17:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

IIn der zeitgenössischen Ethik und politischen Philosophie gibt es zahlreiche Arbeiten, die versuchen die Kluft zwischen Unparteilichkeit und den nicht reduzierbaren subjektiven Aspekten menschlicher Erfahrung zu überbrücken. Diese subjektiven Aspekte betreffen in hohem Maße den unbedingten Wert unserer eigenen Vorhaben sowie die „besonderen“ Beziehungen, die wir zu anderen haben – wie Familie, Freunde oder Landsleute. Kurz gesagt, wir können nicht anders, als uns selbst oder denen gegenüber, die uns nahestehen, „parteiisch“ zu verhalten.
Thomas Nagel stand bei diesen Bemühungen an vorderster Front und erforschte, wie wir die Anforderungen der Unparteilichkeit mit den persönlichen Bindungen, Loyalitäten und individuellen Projekten in Einklang bringen können, die unsere Perspektiven prägen. Aber auch andere wie Liam Murphy, Samuel Scheffler und Susan Wolf haben sich ausführlich mit dieser Frage befasst.
Im krassen Gegensatz zu dieser Bewegung bestehen viele zeitgenössische ethische und politische Theorien, wie der Utilitarismus und der Rawls'sche Liberalismus, weiterhin auf einer unparteiischen Ethik. Trotz ihrer Unterschiede verlangen beide Ansätze von uns, dass wir bei der Entscheidung über die zentralen ethischen oder politischen Grundsätze von unseren persönlichen „Vorurteilen“ Abstand nehmen. Diese unparteiische Haltung steht im direkten Gegensatz zu den kulturellen Trends, die subjektive, gemeinschaftsbasierte Perspektiven bevorzugen und unparteiische Gründe oft als irrelevant im Hinblick auf unsere tief verwurzelten Überzeugungen abtun. Diese Form des „Subjektivismus“ legt nahe, dass die Vernunft irgendwie daran gehindert zu sein scheint, tief verwurzelte Meinungen, Gewohnheiten und gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen, was einen rationalen Dialog zunehmend erschwert. Einige, wie Richard Rorty, sind noch weiter gegangen und fordern die Aufgabe aller Moraltheorien zugunsten pragmatischer Erzählungen, die objektive Wahrheiten gänzlich ablehnen.
In dem Blockseminar werden wir uns anhand der Lektüre zentraler Texte der Debatte dem besonderen Spannungsverhältnis zwischen Parteilichkeit und Unparteilichkeit zuwenden und die verschiedenen Theorien – ob völlig unparteiisch, gemischt oder völlig parteiisch oder subjektiv – auf den Prüfstand stellen. Folgende Fragen werden das Seminar leiten: Können „Subjektivismus“ und „Parteilichkeit“ gerechtfertigt werden? Was macht ethisch vertretbare Parteilichkeit aus? Welche Bedeutung haben besondere Beziehungen für Ethik und Politik? Mit welchen Problemen haben Moraltheorien zu kämpfen, die vollständige Unparteilichkeit fordern? Was begrenzt Parteilichkeit und Unparteilichkeit? Was sind praktische Probleme und Lösungen, die es uns ermöglichen, Parteilichkeit und Unparteilichkeit miteinander in Einklang zu bringen?

Teilnahmevoraussetzungen: Bachelor

Literatur: wird nachgereicht

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.