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Seminar: 09-74-M8910-3 Négritude, Panafrikanismus: Entstehung, Wirkung und Rezeption bis heute. (mit besonderem Blick auf Frantz Fanon) - Details

Seminar: 09-74-M8910-3 Négritude, Panafrikanismus: Entstehung, Wirkung und Rezeption bis heute. (mit besonderem Blick auf Frantz Fanon) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 09-74-M8910-3 Négritude, Panafrikanismus: Entstehung, Wirkung und Rezeption bis heute. (mit besonderem Blick auf Frantz Fanon)
Untertitel
Veranstaltungsnummer 09-74-M8910-3
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 9
Heimat-Einrichtung Kulturwissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 09.04.2025 12:00 - 14:00, Ort: SFG 2080
Art/Form
Englischsprachige Veranstaltung Nein

Räume und Zeiten

SFG 2080
Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Panafricanismus und Négritude: Zwei – nennen wir sie vorerst Bewegungen -, die sich formiert hatten, mit dem Ziel auf „die europäische Hegemonie“ zu reagieren, der sich „sowohl die Afrikaner innerhalb Afrikas als auch die in der Diaspora durch Systeme der Versklavung, des Imperialismus, des Kolonialismus und der Rassentrennung“ ausgesetzt sahen. Entstehungskontexte dieser Bewegungen waren dementsprechend Europa, die Karibik/Antillen und die USA. Erste „Regungen des Pan-afrikanismus“ lassen sich bereits im 18. Jhdt. nachverfolgen. In der zweiten Hälfte des 19. Jhdt. entstand dann eine primäre Form des Panafrikanismus, eine Aktionsbewegung, deren Initiatoren sowohl eine gemeinsame Herkunft für alle Schwarzen voraussetzten als auch sie als eine „ideelle Rasseneinheit“ bildend auffassten. Als wirklicher Begründer und einflussreichster Denker des modernen Panafrikanismus gilt allerdings erst der promovierte Sozialwissenschaftler und später zum Aktivisten gewordenen W.E.B. Du Bois. Ohne ihn gäbe es ebenso die antikoloniale Négritude-Bewegung als solche nicht. Denn Ideen, die Du Bois über die Lage der Schwarzen in Amerika in seinem bekanntesten Buch „The Souls of the Black People“ entwickelt hat, trugen zur Entstehung der schwarzamerikanischen Kultur bzw. der Harlem/Negro-Renaissance bei, die wiederum einen großen Einfluss auf Schwarze aus der Karibik und Afrika haben sollte. Diese hießen L.S Senghor, Aimé Césaire, Léon Gontran Damas, die Schwester Nardal u.a. und studierten in Paris der Zwischenkriegszeit und trafen dort auf schwarzamerikanische Mitglieder der Negro-Renaissance, die dahin vor der damals in den USA extremherrschenden Rassendiskriminierung geflüchtet waren. Dieser Kontakt war neben anderen Impulsen förderlich für die Gründung der Négritude-Bewegung. Im Seminar sollen daher sowohl die Unterschiede vom als auch diese und sonstige Verflechtungen mit dem Panafrikanismus in den Blick genommen werden.

Nach einer näheren Bestimmung der beiden Termini Panafrikanismus und Négritude sollen ihre jeweilige zeitliche und räumliche Entstehung, ihre Entwicklung und Abwandlungen durch die Zeit, ihre Wirkungsmittel und –weisen, ihre Rezeption bis heute interdisziplinär nachgezeichnet werden; dabei stehen im Fokus nicht nur die im Vorstehenden teilweise erwähnten Persönlichkeiten selbst, die beide Bewegungen jeweils strukturiert und nachhaltig geprägt haben, sondern auch exemplarisch deren Werke und Denken. Zu diesem Anlass sollen folgende Punkte erörtert werden: Wie sie die Situationen der in afrikanischen, europäischen, karibischen und amerikanischen Versklavungs- und kolonialen Kontexten rassialisierten Subjekte zu erfassen suchten; welches die theoretischen und konkreten Impulse dazu waren; wie sie mit den kolonialen und rassistischen Diskursen, die die Schwarze Identität definieren sollten sowie allgemein mit westlichen Theorien und Konzepten umgingen; nachweislich haben sie sich z.B. nicht nur mit den Begriffen „Nègres/Negro, nigger“, „race/Rasse“, „Schwarze, schwarz“ auseinandergesetzt, sondern auch zur Konstruktion der eigenen S/schwarzen Identität benutzt. Zu Überprüfen wäre in diesem Sinne, inwiefern sie es vermocht haben, diese Diskurse nicht zu reproduzieren und stattdessen neue Diskurse und Konzepte zu schaffen, ferner welche Akzente sie bei ihrem Kampf gegen weiße Suprematie, Rassismus und jegliche Art von Diskriminierung gesetzt haben, wie aktuell ihre Schriften sind und vor allem auf welche Kritik sie gestoßen waren. Hier wird insbesondere die Haltung von Frantz Fanon gegenüber beiden Bewegungen in den Blick genommen.

Lektüre:
W.E.B. Du Bois: Die Seelen der Schwarzen. Aus dem Amerikanischen von Jürgen und Barbara Meyer-Wendt. / »The Souls of Black Folk«
Eine Bibliographie wird zu Beginn des Semesters gestellt.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.